Warum geht im Osten nix?

Direkt nach meinem Auftritt im Comma in Gera verfasse ich noch schwer begeistert diese Zeilen. Im Comma in Gera hat schon jeder gespielt, der jetzt weltbekannt ist. Rammstein auch. Und Wanda, vor kurzem. Und ich. Heute. Im kleinen Saal zwar, aber immerhin. Das Publikum Ost ist toll, sehr toll. Meistens. Also oft. Also bis auf wenige Ausnahmen gilt: es hört auch die Zwischentöne, versteht die versteckten Gags und weiß sie durch entsprechende Reaktionen zu honorieren. Es ist sehr schön, im Osten aufzutreten. Da, wo eigentlich alles so schlecht sein soll. Einige Dinge sind es auch. Zweifellos. Beispielsweise stehen einige Häuser nur noch deswegen in den Innenstädten, weil ein Briefkasten dranhängt. Aber die Leute, die drumherum wohnen, sind es wert, für sie aufzutreten. Ich finde es sehr schade, dass das nicht öfter passiert. Meinerseits. Aber in diesem Frühjahr 2017 habe ich zumindest die Gelegenheit, in Erfurt, Plauen und Hoyerswerda (ja, auch da) einige einigermaßen bis sehr gute Abende zu erleben. Ich freu mich jetzt schon. Und zwar ernsthaft.

Abgesehen davon habe ich in diesem Hotel in Gera sogar Internet, das den Namen Internet verdient. Ich kann Netflix in HD kucken. Und nicht nur, wie sonst, in Pixeln. Dieses Internet hier hat Geschwindigkeit und ist nicht aus den 70ern, wie das Kupferkabelinternet so vielen anderen Herbergen und Landgasthöfen in den gebrauchten Bundesländern. Ich finde, das sollten alle wissen.

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